Seit sechs Wochen liegt eine Baugenehmigung für das erste Teilstück zwischen Hasselbrook und Wandsbek mit sofortiger Baustartwirkung vor. Nach knapp zehn Jahren Planung sollten eigentlich in der vergangenen Woche die ersten Bauarbeiten für die neue S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe beginnen. Dabei sollten erste Bäume gefällt und Baustraßen eingerichtet werden.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Gericht den Bau der S4 am Ende nicht aufhalten wird." sagte Ole Thorben Buschhüter, Sprecher unserer Initiative für Hamburg gegenüber nahverkehrhamburg.de Weiter sagte: "Ein paar Wochen Verzögerung sind nicht so schlimm."
Dieser Artikel ist im Original vom 6. Oktober 2020
Die Deutsche PresseAgentur veröffentlicht dazu folgenden Artikel:
"Der Bau der neuen S-Bahn-Linie S4 (Ost) zwischen Hamburg-Altona und Bad Oldesloe könnte sich aufgrund einer Gerichtsentscheidung verzögern. Beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sind Ende September im Rahmen der Klagefrist zwei Eilanträge gegen das Projekt eingegangen, wie das Gericht am Freitag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Wann eine Entscheidung dazu getroffen wird, könne noch nicht gesagt werden.
Bis zu einer Entscheidung des Gerichts sollen nun die vorbereitenden Arbeiten der Deutschen Bahn ausgesetzt werden, sagte eine Bahn-Sprecherin am Freitag. Ursprünglich sollten unter anderem Anfang Oktober Bäume an den künftigen Baustellen-Zufahrten gefällt werden. Zuvor hatte die «Hamburger Morgenpost» berichtet.
«Entscheidungen bezüglich der Baumfällarbeiten beim Projekt S4 werden erst im Rahmen der Entscheidung über die Zulassung der Eilanträge vor dem Bundesverwaltungsgericht getroffen. Die DB hält sich selbstverständlich an die Vorgaben und wird diese Entscheidungen abwarten», sagte die Sprecherin weiter. Auch die Hamburger Verkehrsbehörde respektiert die Entscheidung des Gerichts und will die Entscheidung zum Eilantrag abwarten, wie ein Behördensprecher dazu sagte. Die Verkehrsbehörde sei nun im Austausch mit der Deutschen Bahn über das weitere Vorgehen.
Gleichzeitig betonte der Sprecher die Bedeutung des geplanten Ausbaus: «Die S4 ist für den Nahverkehr ein besonders wichtiges Projekt, gerade mit Blick auf die Mobilitätswende.» Über die geplante S4 würden rund 250 000 Menschen an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. «Das entlastet die Straßen und den Hauptbahnhof.» Erster Bauabschnitt ist die Strecke zwischen der S-Bahn-Station Hasselbrook und der Eisenbahnunterführung Luetkensallee im Stadtteil Hamburg-Wandsbek.
Mit der S4 (Ost) werden entlang der bestehenden Bahntrasse neue Gleise gebaut und so der Fern-, Nah- und Regionalverkehr entmischt, der von Hamburg in Richtung Lübeck bislang auf den gleichen Gleisen verläuft. Der Hamburger Hauptbahnhof wird als Umsteige-Haltestelle entlastet. Zudem sind fünf neue S-Bahn-Stationen in den östlichen Hamburger Stadtteilen und in Schleswig-Holstein geplant. Dazu kommen ergänzende Maßnahmen wie neue Lärmschutzwände, Bahnsteige, Überführungen und Tunnel.
Die neue S-Bahn-Linie kostet rund 1,85 Milliarden Euro, wovon der Bund 84 Prozent trägt. Den Rest teilen sich die Länder und die Bahn zu unterschiedlichen Anteilen. Ein kleinerer Abschnitt der Strecke auf Hamburger Stadtgebiet könnte 2025 in Betrieb gehen, die gesamte Linie 2027."